Epstein-Barr-Virus

Das Epstein-Barr-Virus

Bei dem Epstein-Barr-Virus handelt es sich um ein Virus aus der Familie der Humanen Herpesviren (HHV-4). Es ist auch bekannt unter dem Namen Pfeiffersches Drüsenfieber, Mononukleose oder aber auch durch dem Begriff Kissing-Disease (Kusskrankheit).

Benannt wurde dieses Virus nach seinen Entdeckern Michael Epstein und Yvonne Barr. Es kann sich sowohl in akuten wie auch in chronisch, latent verlaufenden Formen zeigen, die sich über Jahre immer mal wieder zeigen oder gerade schlummern.
Dieser Epstein-Barr-Virus ist weltweit vertreten und nicht saisonal vertreten. Bereits Kinder und Jugendliche kommen mit ihm in Kontakt. Das liegt daran, dass das Epstein-Barr-Virus als Tröpfcheninfektion, also durch zum Beispiel Speichel oder aber auch beim Niesen, leicht weiter gegeben wird. Deshalb ist die Erstinfektion im Jugendalter so weit verbreitet, da in diesem Zeitraum viel geküsst wird. Aber auch durch eine sogenannte Schmierinfektion (Gegenstände die zum Beispiel auch durchs anniesen kontaminiert werden) kann dieser Erreger verteilt werden.

Während bei Kindern im Fall einer Infektion mit dem Epstein-Barr-Virus in der Regel nur selten ausgeprägte Symptome auftreten, kommt es bei Jugendlichen oder Erwachsenen, die sich infizieren, in etwa 30-60% der Fälle zum akuten Ausbruch des Pfeiffer-Drüsenfiebers.

Man geht darüber hinaus auch davon aus, dass ab dem 40. Lebensjahr ca. 98% der Menschen das Epstein-Barr-Virus in sich tragen.
Unter normalen Bedingungen ist das Immunsystem in der Lage, den Erreger mühelos in Schach zu halten und zu kontrollieren. Das Virus nistet sich aber gerne und bevorzugt in den B-Lymphozyten (Zellen unseres Immunsystems) ein und entzieht sich somit dem Zugriff der eigenen Körperabwehr.

Eine Eigenschaft, die alle Viren aus der Herpes-Familie haben, ist, dass sie, einmal im menschlichen Körper aufgenommen, für den Rest unseres Lebens in ihm persistieren und immer mal wieder aktiv werden können. Dieses geschieht ganz unabhängig davon, ob eine Infektion mit z.B. dem Epstein-Barr-Virus still oder mit Symptomen verlaufen ist.
Gelingt es dem Immunsystem nicht, das Epstein-Barr-Virus abzuwehren oder inaktiv zu halten, kann es bei einer akuten Infektion zu folgenden typischen Symptomen kommen:

  • Müdigkeit
  • Erschöpfung 
  • Teils hohes Fieber 
  • Geschwollene Mandeln mit weiß-grauen Belägen 
  • Kopfschmerzen 
  • Gliederschmerzen 
  • Lymphknotenschwellung, vor allem im Kopfbereich 
  • eine geschwollene Milz

(Quelle: GanzImmun)

Zu mir in die Praxis kommen aber selten die akuten Fälle von EBV. Es sind vielmehr die Patienten, die unter diffusen Beschwerden leiden, die zunächst vielleicht überhaupt nicht mit einer Infektion durch das Epstein-Barr-Virus in Verbindung gebracht werden.

Bei dem Epstein-Barr-Virus handelt es sich um einen Erreger der, neben zwei weiteren Viren aus der Familie der Herpesviren, eine chronische Multiinfektion verursachen kann. Es kann unter Umständen auch der Auslöser eines Chronischen Erschöpfungssyndroms (CFS= chronic fatique syndrome) sein.
Hierbei geht man davon aus, dass es u.a. durch eine permanente Aktivierung des Immunsystems in Verbindung mit z.B. Stress, zur verstärkten Schwächung des Körpers kommt. Dann kommt es genau zu diesem latenten, chronischen Verlauf, der sich in vielschichtigen und unterschiedlichsten Beschwerden äußern kann:

  • Chronische Müdigkeit und Erschöpfung (auch trotz vermeintlich ausreichend Schlaf) 
  • Kopfschmerzen
  • Schwindel
  • Subfebrile (leicht erhöhte) Temperatur
  • Konzentrationsstörungen
  • Schlafstörungen
  • Nervenschmerzen
  • Leberfunktionsstörungen mit erhöhten Leberwerten
  • Milzvergrößerung
  • Lymphknotenschwellung
  • Geschwollene Tonsillen (Mandeln)
  • Rheumaähnliche Beschwerden

Auffällig ist, dass diese Krankheitsbilder immer weiter auf dem Vormarsch sind. Aber auch verschiedenste andere Faktoren können dazu beitragen, um den Epstein-Barr-Virus zu reaktivieren. So werden auch negative Umwelteinflüsse wie Stress, Ernährung, Schwermetalle und Umweltgifte in Zusammenhang diskutiert. Genauso wie es bei Patienten mit HIV-Erkrankungen oder aber auch Organtransplantation oder auch eine Immunsuppression (ein durch Medikamente gedämpftes Immunsystem) passieren kann, das das Epstein-Barr-Virus wieder aktiviert wird und ungehemmt sein Unwesen treibt. Im ungünstigsten Fall kann es auch die Entstehung von verschiedenen seltenen Krebsarten begünstigen.

Es erhärtet sich auch durch neuste Forschungsergebnisse immer mehr der Verdacht, dass EBV eine Vielzahl von Autoimmunerkrankungen auslösen kann, wie zum Beispiel rheumatoide Arthritis oder Multiple Sklerose.

Wie bekomme ich nun eine belastbare Diagnose?
Durch meine intensive Mitarbeit im Naturheilzentrum Hollmann unter der Leitung von Thorsten C. Hollmann, der fortlaufend eine ambitionierte Forschung in diesem Bereich betrieb und sehr viele Zytokinmessungen durchgeführt hat, konnte ich intensive Erfahrungen in der Behandlung von Epstein-Barr-Virus Erkrankungen sammeln und lege daher in meiner eigenen Praxis einen ganz besonderen Fokus auf die Behandlung dieser Erkrankung.
Bei einem Verdacht auf eine Erkrankung mit dem Epstein-Barr-Virus helfen die Symptome oft nicht. Außer es handelt sich um einen akuten Verlauf wie er im Lehrbuch steht. Es reicht dann aber leider auch nicht aus einfach nur einen Antikörper-Test von IgA, IgM oder IgG im Blut zu bestimmen. Diese Werte zeigen lediglich ob man der Patient jemals Kontakt mit diesem Virus gehabt hat. Dies macht aber noch keine Aussage darüber möglich, ob das Virus noch persistiert oder gar latent aktiv ist. Auch die Erhöhung von Lymphozyten (weiße Blutkörperchen) die für die Immunabwehr wichtig sind ist kein Indiz dafür dass es sich um eine Epstein-Barr Erkrankung handelt.

Aus diesem Grund lasse ich in meiner Praxis einen modernen „EBV-spezifischen Lymphozytentransformationstest“ durchführen, um genau diese Fragestellung „EBV aktiv oder nicht aktiv- Immunsystem belastet oder nicht? “ beantworten zu können.

Mit diesem Test lässt sich nicht nur der Nachweis erbringen, ob das Virus bei Ihnen noch aktiv ist, sondern ich nutze diesen Test auch für die Verlaufskontrolle. Denn dieser Test zeigt zuverlässig, wie der Wert unter der erfolgreichen Therapie sinkt.
In erster Linie bestimme ich bei Ihnen ein großes Blutbild und einen großen Immunstatus, der gibt mir Auskunft über die zahlenmäßige Verteilung aller an der Immunabwehr beteiligten Zellen.

Darüber hinaus gibt es noch die Möglichkeiten, die sog. „TH1/TH2-Balance“ zu untersuchen. TH1 und TH2 sind Zellen des Abwehrsystems, die für die Immunabwehr unentbehrliche Stoffe, sogenannte Zytokine, produzieren und die in einem bestimmten Verhältnis zueinander stehen sollten. Gerät dieses Gleichgewicht langfristig durcheinander, so kann dies zu gesundheitlichen Problemen führen. Stellen Sie sich eine Waage vor, diese sollte auch auf beiden Seiten gleiche Last tragen um ausgewogen zu sein, genauso steht es auch um Ihr Immunssystem: es sollte in Balance sein. Desweiteren schaue ich mir an, wieviele sogenannte natürliche Killerzellen, die speziell für die Abwehr von Viren zuständig sind, in Ihrem Immunsystem vorhanden sind.

Sollte als Antreiber für Ihre chronische Epstein-Barr-Virus Erkrankung eine mögliche Schwermetallbelastung in Frage kommen, so bieten sich hier an, diese Schwermetallbelastungen über einen Provokationstest mit Chelatoren zu finden.
Mittels eines Stuhltests können wir dann auch feststellen, wie ausgewogen Ihre Darmflora sich darstellt, da diese ebenfalls eine sehr große Rolle in der Funktion des Immunsystems übernimmt.

Vielleicht waren Sie aber bereits in Behandlung wegen einer Erkrankung mit dem Epstein-Barr-Virus, haben ggfs. Antibiotika erhalten und wundern sich, warum die Erkrankung trotzdem nicht ausgeheilt ist. Zum einen sollte eine Mononukleose nicht mit Antibiotika behandelt werden – es ist vielmehr sogar kontraindiziert, da es durch Antibiotika ggf. zu schweren Hautreaktionen kommen kann-, zum anderen muss man bedenken, dass ein Antibiotikum ausschließlich gegen Bakterien hilft. Daher ist es in jedem Fall sinnvoll, im Immunsystem selber auf Ursachenforschung zu gehen.
Nach dieser umfassenden Diagnostik, die für jeden Patienten anders aussehen kann, werde ich Ihnen dann eine maßgeschneiderte Therapie anbieten. Hier kommen ggfs. eine Mikroimmuntherapie in Frage, aber auch die Unterstützung des Immunsystems mit Mikronährstoffen oder eine Behandlung zur Immunmodulation sind denkbar. Das entscheide ich ganz individuell anhand Ihrer Diagnoseergebnisse.

Ich weiß sicher, dass Sie mit dieser Erkrankung nicht alleine sind. Auch die Behandlung schwerer Fälle ist möglich!

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